FerienFlunder-Geschichte


Es war einmal…



...an einem Septembertag im Jahre 2010. Nicht so ein goldiger Altweiberherbsttag, sondern ein grauer Vorbote des nahenden Winters. Kühl und nass, fast ein Novembertag.

Und dennoch begann die Sonne zu scheinen - beim Anblick der wundervollen Holzbank mit den Fischen in einem der kreativsten Einrichtungsläden weit und breit am Meer - im Wohngarten in Ahreshoop. Liebe auf den ersten Blick. Beim Entdecken des Preisschildes sind wir jedoch der Illusion verfallen, wir könnten einfach selber eine ähnliche Bank bauen. Aber einfach war eben nicht einfach.

Deshalb kehrten wir im Januar an eben solch grauem kalten Tag zurück in den Sonnenschein dieser Bank. Und haben die Sonne in den Kofferraum gepackt und mit nach Hause genommen, damit sie nun jeden Tag da scheint.
Außerdem im Gepäck von der netten Ladenfrau der Tipp, in Born das TonArt zu besuchen. Anfällig für genau solche Empfehlungen haben wir uns sogleich auf den Weg gemacht, aber leider hielt das TonArt Winterschlaf. Dafür hatte das Petersson geöffnet und wir haben uns einfach wohl gefühlt am Kamin zwischen den alten Möbeln unterm bemalten Gebälk, bei schöner Musik und leckerem Ziegenkäse auf Salatbett mit einer mir unvergesslichen Vinaigrette.

Anfang Juni 2011 kamen wir endlich wieder nach Born und nun auch ins TonArt. Auf dem Weg dahin sahen wir ein Haus mit einem "zu verkaufen" Schild, welches sich ganz hinten in meinem Kopf festsetzte, ich aber nicht weiter beachtete. Das Holundersüppchen auf der Sonnenbeschienen Terrasse des Keramikcafès war einfach Besitzergreifender und trübte alle anderen Sinne.

Und wie es manchmal so spielt im Leben... mal wieder Zeit für neue Projekte und Veränderungen... das "zu verkaufen"-Schild drängte sich Ende Juni in mein Bewusstsein zurück.
Aber wir fanden es nicht im Netz, stattdessen die "Flunder", Baujahr 2008. Nicht der freistehende Reethaustraum mit Stockmalven vor der Zeigelmauer - aber bezahlbar. Was nicht selbstverständlich für dieses Fleckchen Erde ist.
Am 2.Juli bogen wir von der Borner Hauptstraße gegenüber des TonArt ab und die "Flunder" lugte zwischen den Reethäusern hindurch.
Andere Besichtigende im Garten. „Was machen die in unserem Haus?“ schoss uns durch die Köpfe.
Dann Bambus rechts in einem Garten auf dem weiteren Weg - ich liebe Bambus! Strömender Regen, Temperaturen eines warmen Wintertages und An- und Abreiseverkehr hinter den Buhnen auf dem Lärmschutzwall. Egal. Der Bambus wog sich im Wind.
Dann endlich unser Besichtigungstermin. Sofort mit der Einrichtung im Kopf begonnen.
  
Im Eiscafè Lange in Wieck - das Eis dort war als Kind immer etwas ganz Besonderes - hab' ich hervorragende Schmorgurken zum sich einschleichenden Glücksgefühl im Dauergrau gegessen. Keine Nacht drüber geschlafen. Noch am selben Abend von zuhause der überraschten Maklerin zugesagt.
  
Anschließend endlos zähe Verhandlungen mit Banken geführt. Im kalten August'11 unterschrieben und im warmen September bei strahlendem Sonnenschein den ersehnten Schlüssel bekommen.
Wir haben den Moment auf unserer Terrasse in feinster Südausrichtung unendlich genossen.
Ein kleines Stück Erde auf dem Darß, wo ich seit meiner Kindheit immer wieder die Freiheit finde, einfach zu SEIN.
  
Dann wurde das Petersson unsere Oase an den anstrengend aufwühlenden arbeitsintensiven Wochenenden der Flunderherrichtung nach unserem Geschmack. Wir haben z.B. Waschtrockner und Gefrierschrank eingebaut, Möbel getischlert (Couchtruhe, Hocker&Co.), ich habe meine ersten Windflüchter per Siebdruck auf Tapete gebracht, die Flunder hat Wlan bekommen und all die anderen tausend Kleinigkeiten... Die FerienFlunder-Homepage ins Netz gestellt und die Anzeigen geschaltet...
  
Inzwischen hat uns die Maklerin zu unserem 1. Flundergeburtstag eine Flasche Wein und das tolle Buch "Stille Winkel auf Fischland, Darß und Zingst" von Kristine von Soden geschenkt, welches ich gleich verschlang und im September fast komplett "abradelte". (ich berichte an anderer Stelle in diesem Blog)
  
Wir sind glücklich mit unserer Flunder und geben dieses Glück so gerne an unsere Gäste weiter!
Die erste Saison ist vorüber und wir hatten tolle Gäste! Keine Schäden und keine Probleme. Gutes Zusammenspiel mit unseren Betreuern vor Ort. Feedbacks, die mich zu Tränen rührten und Kontakt zu Menschen, die einfach Spaß machen.
Und obendrein Mitte August'12 drei reservierte Wochen für 2013!
Danke!